Erst wenn der Rahmen das gesamte Geschäft umfasst, kannst du behaupten, deine Schuldigkeit zu tun
Das Prinzip ist einfach. In der Atmosphäre gibt es einen Gleichgewichtszustand an Treibhausgasen, bei dem das Risiko von Temperaturanstiegen akzeptabel ist. Heute haben wir diesen Zustand längst überschritten. Dennoch stößt menschliche Aktivität weiterhin mehr aus, als der Planet aufnehmen kann. Verrechnest du ausgestoßene Treibhausgase mit Maßnahmen, die Treibhausgase im selben Maße verringern, ist deine Treibhausgas-Balance-Karte jedoch ausgeglichen. Verrechnest du mehr als du verursachst, hilfst du sogar ein wenig dabei, langsam wieder eine Balance herzustellen. Natürlich ist diese Verrechnung kein Freifahrtschein, um einfach weiter zu machen, wie bisher. Emissionen müssen zurückgehen. Ein Ablasshandel ist sie jedoch ebenfalls nicht. Denn Verrechnung hat einen echten Effekt.
Wir arbeiten ununterbrochen daran, unseren negativen Fußabdruck zu verkleinern. Das wirkt sich auf alles aus – von den Materialien, die wir für unsere Schuhe verwenden, bis hin zum Kaffee, den wir im Büro trinken. Dennoch stoßen wir weiterhin CO2 (das größtenteils als Haupttäter der Klimakrise angesehen wird) aus und werden es auch in absehbarer Zukunft tun.
Als wir entschieden, unser CO2-Kompensation, wollten wir sicher gehen, das auch auf die effektivst mögliche Art zu tun. Dabei mussten wir feststellen, dass es in Sachen CO2-Ausgleich ein wahres Dickicht gibt. Am Ende machten wir zwei Schlüssel-Standards aus, mit denen wir sicherstellen, dass die Klimakompensation auch wirklich unseren Anforderungen zum verantwortungsvollen Ausgleich entspricht: der CDM (Clean Development Mechanism) der UN und der Gold Standard, der seine Wurzeln beim WWF und anderen NGO’s hat. Ein Klima-Ausgleichs-Projekt, das sowohl ein CDM- als auch ein Gold-Standard-Rating hat, wird gewissenhaft kontrolliert/geprüft und liefert sowohl den versprochenen Ausgleich als auch zusätzliche Vorteile für die Gesellschaft als Ganzes (von Bildung bis zu verbesserter Luftqualität).
Wir haben uns dazu entschieden, unser CO2 durch die UN-Initiative Climate Neutral NOW auszugleichen. Von dort wählen wir CDM-Projekte, die gleichzeitig ein Gold-Standard-Rating besitzen.
Wir hatten schnell fünf Hauptkategorien für unsere CO2-Emissionen ausgemacht: die Herstellung unserer Produkte, Transport aus der Fabrik, Transport zum Kunden, Büro/Pendeln und Geschäftsreisen. Angefangen haben wir mit den einfachsten Dingen – also allem, abgesehen von den Produkten. Dafür sind unsere Methoden zur Datensammlung auf einem soliden Level und werden langsam ausgefeilter. Um unsere Büroemissionen, das Pendeln unserer Mitarbeiter sowie Geschäftsreisen zu kalkulieren, haben wir bis jetzt den Rechner von myclimate.org genutzt. Für den Transport aus der Fabrik und zum Kunden verwendeten wir ecotransit.org.
Den Fußabdruck unserer Produkte zu bestimmen, ist eine deutlich kompliziertere Aufgabe. Ein einziges Paar Schuhe kann aus bis zu 50 einzelnen Komponenten und mindestens derselben Anzahl an Produktionsschritten bestehen. All das in Wertschöpfungsketten, die mindestens fünf Schritte tief sind. Dass es schwierig ist, ist aber keine Entschuldigung, es nicht zu tun. Daher werden wir die Entwicklung unserer Methodik an dieser Stelle transparent teilen. Doch es wird eine Weile dauern.
Für 2018/19 (endet nächste Februar 2019) dehnen wir den Rahmen aus und werden zudem den Transport aus der Fabrik (für alle produzierten Produkte) und zum Kunden (alle Produkte aus dem schwedischen Warenhaus) ausgleichen. Wir werden 110% der kalkulierten Emissionen kompensieren und haben bereits 300 Tonnen CO2 ausgeglichen.
Da wir realistisch betrachtet keine verlässlichen Emissionsdaten für unsere Produktion haben werden, bleibt der Rahmen für 2019/20 derselbe wie 2018/19.
Von 2020 an versprechen wir, den Klimaausgleich in den Kern unseres Geschäftsmodells aufgenommen zu haben sowie alle identifizierten Emissionen unseres Business’ auszugleichen und 10% draufzulegen.
Jede Art des Ausgleichs ist besser als nichts. Mit Blick auf eine Marke wie unsere können wir jedoch nicht behaupten, unsere Schuldigkeit getan zu haben, ehe wir den Rahmen nicht auf das gesamte Geschäft ausgedehnt haben. Unsere beste Schätzung Stand Januar 2019 ist, dass wahrscheinlich 90% unseres CO2-Fußabdrucks aus der Produktion stammen.